Junge Mitarbeiter*innen von deutschen Unternehmen und angehende Führungskräfte wurden in den Jahren 2020 und 2021 befragt, welche die Hauptursachen für Konflikte am Arbeitsplatz aus ihrer Sicht sind. Es durften drei Ursachen benannt werden und es wurde getrennt nach Frauen und Männern ausgewertet.
Welche Themen wurden am häufigsten bzw. am wenigsten genannt?
Hier das überraschend eindeutige Ergebnis reduziert auf die sieben häufigsten Konfliktursachen und die mit den wenigsten Nennungen:
| Ges. | F. | M. | ||
| Unzureichende Kommunikation | 65 | 66 | 64 | in % |
| Fehlende konstruktive Fehlerkultur | 37 | 35 | 41 | in % |
| Machtspiele | 30 | 31 | 28 | in % |
| Knappe Ressourcen | 22 | 26 | 16 | in % |
| Zuständigkeitskonflikte | 18 | 19 | 18 | in % |
| Groll, Ärger und Empfindlichkeiten | 18 | 18 | 16 | in % |
| Misstrauen | 15 | 14 | 17 | in % |
| Geschlechterrollen | 2 | 3 | 2 | in % |
Dr. Bettina Jansen, www.rik.de 2020, 2021
Was ist das Fazit dieser Studie?
Liebe Unternehmer*innen, Geschäftsführer*innen und Abteilungsleiter*innen redet mit euren Leuten, sagt ihnen klar, was ihr erwartet, worum es geht, wie eure Strategien und Visionen sind, und so weiter. Und zwar regelmäßig, nehmt euch Zeit dafür. Schriftliche Anweisungen und protokollierte Teamsitzungen machen für alle das Leben einfacher.
Macht eine positive Fehlerkultur zu einem integrierten Bestandteil der Unternehmenskultur, ermutigt eure Mitarbeiter*innen offen über Fehler zu reden und wie man sie zukünftig vermeiden kann. Als Vorgesetzter muss man den Mut haben eigene Fehlentscheidungen klar zu benennen. Wer macht keine Fehler in der Arbeit, nur der, der nichts arbeitet.
Erstaunlich ist auch, dass die Geschlechterrollen in der Arbeitswelt offenbar nicht die Bedeutung haben, wie sie oft in der medialen Berichterstattung dargestellt werden.
